Online Publikation der Zeitschrift METALLA auf der OJS-Plattform der Ruhr-Universität Bochum und erscheinen der neuen Druckausgabe
Das neue Journal 26.1|2022 der Zeitschrift METALLA ist publiziert. Als Premiere ist es uns gelungen, Anfang Mai die Plattform Open Journal Systems (OJS) fertigzustellen und die aktuelle Ausgabe der METALLA, auch als Platin Open Access, online zu veröffentlichen: Vol. 26 No. 1 (2022): METALLA | METALLA.
Die älteren Ausgaben von METALLA werden, nach der Rechteprüfung, ebenfalls nach und nach auf www.metalla.org veröffentlicht.
Ende Mai 2022 ist auch die gedruckte Version des Journals erschienen. Auf die Leserschaft wartet wie üblich, ein Portfolio an vielfältigen Beiträgen und Themen: Sie reichen dieses Mal von der Analyse bronzezeitlicher Goldobjekte in Nordportugal, über die Untersuchung spätmittelalterlicher Korallenperlen aus Lübeck, bis zu einer Studie über Migrationsbewegungen von Berg- und Eisenhüttenleuten aus der Lombardei (Italien), vom 16.-17. Jahrhundert.
Die METALLA erscheint in englischer Sprache.
Abstracts
Maria Filomena Guerra and Isabel Tissot
Analytical Study of Overlooked Bronze Age and Iron Age Goldwork from Northwest Portugal
The research by Guerra and Tissot provides further insight into the use of native gold and intentional gold alloys during the Bronze Age in Northwest Portugal. The results obtained show that from the Middle Bronze Age onwards gold containing 8-11 wt. % silver is used, to which gradually increasing amounts of copper seem to have been added over time. These results support a heterogeneous chronology for the components of the hoard of Arnozela and show that the bracelet from Monte Airoso is made from an intentional gold alloy used in the Portuguese area during the Late Bronze Age.
Die Forschungen von Guerra und Tissot geben weitere Einblicke in die Verwendung von natürlich vorkommendem Gold und intentionellen Goldlegierungen während der Bronzezeit im Nordwesten Portugals. Die Ergebnisse zeigen, dass ab der mittleren Bronzezeit Gold mit einem Silberanteil von 8-11 Gew.-% verwendet wurde, dem im Laufe der Zeit offenbar immer größere Mengen an Kupfer zugesetzt wurden. Diese Ergebnisse unterstützen die Einschätzung einer heterogenen Chronologie für die Bestandteile des Hortes von Arnozela und zeigen, dass der Armreif vom Monte Airoso aus einer Goldlegierung hergestellt wurde, die in der portugiesischen Region während der Spätbronzezeit verwendet wurde.

Klaus Bente, Christoph Berthold, Richard Wirth, Anja Schreiber and Andreas König
Multi-methodological Characterisation of Medieval to Early Modern Coral Beads from a Cesspit of the “Fronerei auf dem Schrangen” in Lübeck (Germany)
The article of Bente, et al. represents the results of the investigation of eight late medieval to early modern red beads from a cesspit of the “Fronerei auf dem Schrangen” in Lübeck, Germany. The study provides general criteria for the determination of corallium rubrum, confirming the macroscopically determined identification of other coral artefacts associated with the Hanseatic League, and thus prove their iconographic importance as well as the trade contacts with the Mediterranean region.
Der Artikel von Bente, et al. stellt die Ergebnisse der Untersuchung von acht spätmittelalterlichen bis frühneuzeitlichen roten Korallenperlen aus einer Kloake der „Fronerei auf dem Schrangen“ in Lübeck vor. Die Studie liefert allgemeine Kriterien für die Bestimmung von Corallium rubrum, die die makroskopisch ermittelte Identifikation anderer hansischer Korallenartefakte bestätigen und damit deren ikonographische Bedeutung sowie die Handelskontakte mit dem Mittelmeerraum belegen.

Costanza Cucini and Marco Tizzoni
The Lombard Iron Masters Migrations and the Spread of the Blast Furnace in Europe, with a focus on the 16th-17th centuries
The article by Cucini and Tizzoni discusses the spread of the blast furnace in some parts of Europe in connection with the migration of miners, iron masters, charcoal burners and entrepreneurs from the Alpine valleys of the Lombard Iron Basin, now the provinces of Bergamo and Brescia (Italy). The authors have gathered all the published evidence from many different sources and arranged it in a geographical and chronological order. The preliminary results of the study show that masters provided what we may call an integrated approach to iron production: from the mine to the forge.
Der Artikel von Cucini und Tizzoni behandelt die Verbreitung des Hochofens in einigen Teilen Europas im Zusammenhang mit der Abwanderung von Bergleuten, Eisengießern, Köhlern und Unternehmern aus den Alpentälern des „Lombardischen Eisenbeckens“, den heutigen Provinzen Bergamo und Brescia (Italien). Die Autoren haben diesbezüglich alle veröffentlichten Belege aus vielen verschiedenen Quellen zusammengetragen und in eine geografische und chronologische Reihenfolge gebracht. Die vorläufigen Ergebnisse der Studie zeigen, dass bei der Organisation des Berg- und Hüttenwesens von einem integrierten Ansatz der Eisenproduktion ausgegangen werden kann: „Von der Grube bis zur Schmiede“.
